Nachdem das Projektteam komplett und die Lancierung bestätigt ist, kann das Teilprojekt (TP) IV «Neugestaltung der Führungsausbildung Polizei» nun seine Arbeit aufnehmen. Was aber ist der Zweck des Teilprojekts IV? Welche Richtung verfolgt es, um polizeiliche Karrierewege in Zukunft attraktiver zu machen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Das TP IV schafft die Grundlagen für die SPI-Abschlüsse der Führungsstufen I und II und verfolgt folgende Ziele:
Im TP III wurde mit den Kompetenzprofilen eine solide Grundlage für die Arbeit im TP IV geschaffen. In einem logischen nächsten Schritt stellen wir nun gemeinsam die Weichen für eine moderne, zeitgemässe und nachhaltige Führungsausbildung der Schweizer Polizeien. Erstmals in der Geschichte wurden in enger Zusammenarbeit mit den Polizeikorps schweizweit einheitliche Kompetenzprofile der Führungsstufen I (Unteroffiziere/-innen), II (höhere Unteroffiziere/-innen) und III (Offiziere/-innen) definiert. Auf diesen werden die modularen Kaderkurse ab 2027 aufbauen. Ein Fokus liegt darauf, die konsequente Entwicklung von Fähigkeiten, Wissen und Führungsqualitäten der Polizeikader systematisch und dauerhaft zu fördern.
Das föderale Polizeisystem der Schweiz hat sich bewährt und steht nicht zur Diskussion. In einer bewegten und von Unsicherheit geprägten Zeit tragen die polizeilichen Laufbahnen und Karrierewege mit dazu bei, dass die Polizei auch in Zukunft ihre Rolle als Garantin für die Stabilität des demokratischen Systems unverändert wahrnehmen kann. Gleichzeitig müssen die Laufbahnen für die Absolventinnen und Absolventen attraktiv und zukunftsorientiert sein und es auch bleiben. Alle Menschen in der Institution Polizei – egal ob jung oder alt, neu oder erfahren – sollen die Möglichkeit haben, ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Talente einzubringen und dabei entsprechende Anerkennung zu erfahren.
Erstmals erarbeiten die KKPKS, fedpol, die Militärpolizei, die Transportpolizei der SBB und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit die Inhalte gemeinsam, während das SPI die Teilprojektleitung sicherstellt. Auf Antrag des Direktors des SPI an die KKPKS ist die Schweizerische Vereinigung für Führungsausbildung (SVF) mit einem Beirat vertreten.
Im Rahmen des BGK sollen Leadership- und Managementkompetenzen auf allen Stufen vertieft werden. Innovative Lehr- und Lernansätze, die Einbindung von KI und VR, praxisnahe Trainings und die Erwartung hoher Eigenleistungen legen hierfür den Grundstein. Zusätzlich sollen die erlangten SPI-Abschlüsse der Führungsstufen I (Fokus Leadership) und II (Fokus Management) eine vereinfachte Zertifizierung durch die SVF ermöglichen.
Wer im BGK eine «versteckte Verakademisierung» befürchtet, verkennt den Kerngedanken des Projekts. Denn das BGK ist lediglich eine wichtige und notwendige Ergänzung. Kompetenzorientierung und Praxisnähe werden immer im Vordergrund stehen – Polizeiarbeit ist und bleibt ein Zweitberuf. Es geht vordergründig darum, wie wir als Arbeitgeberin Polizei attraktiv bleiben. Dazu gehören Rahmenbedingungen und massgeschneiderte Programme, die speziell auf die Anforderungen moderner Polizeiarbeit und individueller Bildungswege zugeschnitten sind. Das BGK wird die laufenden wie kommenden Bemühungen aller Korps zur Steigerung der Berufsattraktivität entscheidend unterstützen.
Der Startschuss für das TP IV «Neugestaltung der Führungsausbildung Polizei» fällt am 19. September 2024. Mitte 2026 sollen die ersten Pilot-Lehrgänge bereitstehen und ab 2027 sukzessive umgesetzt werden.