31. August 2022

Studienreise nach Grossbritannien

Im Rahmen seiner strategischen Entwicklung 2022–2025 hat das SPI eine Delegation nach Grossbritannien geschickt, um vom 25. bis 29. April 2022 die Universität Cambridge, das «College of Policing» und die «Police Scotland» zu besuchen. So wurden Kontakte mit Vertreterinnen und Vertretern der britischen Polizeiausbildungseinrichtungen geknüpft und neue Entwicklungen bei der Kaderausbildung, der Ausarbeitung der Lehrmittel und der Polizeiforschung in Erfahrung gebracht.

Universität Cambridge: Spitzenausbildung für Polizeikader

Bei ihrem Besuch an der Universität Cambridge wurde die SPI-Delegation von mehreren Vertreterinnen und Vertretern des Instituts für Kriminologie empfangen, darunter Professor Manuel Eisner und Doktor Peter Neyroud. Neben der Präsentation der laufenden kriminologischen Forschungsarbeiten erhielt sie auch Informationen zum «Master of Studies (MSt) in Applied Criminology and Police Management», einer in ihrer Form einzigartigen Ausbildung für in- und ausländische Polizeikader. Dieser anspruchsvolle berufsbegleitende Studiengang stattet die Kader mit fortgeschrittenen Kompetenzen in der polizeilichen Forschung aus, wodurch sie Forschungsprojekte konzipieren und anschliessend in ihren jeweiligen Polizeikorps und darüber hinaus praktisch umsetzen können. Dem SPI wurden mehrere MSt-Forschungsprojekte vorgestellt, darunter jenes von Stacey Rothwell über die Bewertung einer beschleunigten Opferbetreuung bei häuslicher Gewalt durch Kontaktaufnahme über Videokonferenz, das mittlerweile in mehreren Polizeikorps in Grossbritannien und auch in anderen Ländern eingesetzt wird.

«College of Policing»: Ausbildung und Berufsstandards im Fokus

Am «College of Policing», der zentralen Polizeiausbildungsstätte Grossbritanniens, die auch für die Ausarbeitung gemeinsamer Berufsstandards zuständig ist, wurde dem SPI das hybride Trainingssystem «Hydra» vorgestellt, welches das gezielte Simulationstraining verschiedener Szenarien ermöglicht. Ausserdem legte das «College of Policing» bedeutende Neuerungen bei der Ausarbeitung von digitalen Lehrmitteln und der Integration der Forschung in die polizeiliche Tätigkeit vor, insbesondere über sein «Crime Reduction Toolkit». Dieses Tool fasst dutzende wissenschaftliche Studien über Innovation im Polizeibereich zusammen, die zur Verringerung der Kriminalität beitragen sollen, und hebt jene hervor, denen die höchste Wirksamkeit nachgewiesen wurde.    

«Police Scotland»: Modernisierung und Erfahrungsaustausch für polizeiliche Topleistung

Letzte Station der Studienreise war die «Police Scotland», die den SPI-Vertreterinnen und -Vertretern ihr Ausbildungssystem vorstellte. Seit dem Zusammenschluss der schottischen Polizeien im Jahr 2013 wurden die operativen Tätigkeiten und die Ausbildungswege der Polizei einer Modernisierung unterzogen. Im Vordergrund standen auch die Arbeit der «International Development and Innovation Unit», einer auf den internationalen Austausch von guten Praktiken spezialisierten Einheit, die neue zweijährige Grundausbildung, die Ähnlichkeiten mit dem neuen schweizerischen System aufweist, ein innovatives System der Kaderauswahl und -ausbildung sowie Neuerungen bei der Weiterbildung von Spezialistinnen und Spezialisten für die Befragung minderjähriger Opfer. 

Ein Empfang in der Schweizer Botschaft, an dem hohe Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer und der britischen Polizei zugegen waren, sowie ein reger Austausch mit fedpol rundeten die Studienreise des SPI ab, die in Zusammenarbeit mit fedpol und dank der Vermittlung der Schweizer Botschaft im Vereinigten Königreich organisiert worden war. Das SPI dankt allen beteiligten Organisationen und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den besuchten Einrichtungen.

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