10. Juli 2024

Offizielles Kick-off des «Swiss Police Research Dialogue» (SPRD)

Das SPI präsentiert das Konzept zum «Swiss Police Research Dialogue» (SPRD), der ersten nationalen Plattform für die Vernetzung von polizeilicher Forschung, Ausbildung und Praxis.

 
  © Kantonspolizei Bern

Worum es geht

Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Wissenschaft ist in der Schweiz kaum etabliert, während sie im Vereinigten Königreich, in Deutschland oder in Kanada zunehmend im Fokus steht. Diese Länder nutzen einen wissenschaftlich fundierten und evidenzbasierten Ansatz und stützen sich auf die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Wissenschaft, um bessere Einsatzkapazitäten bereitzustellen, neue Lösungen zu entwickeln und innovative Praktiken zu schaffen. In der Schweiz fehlt bisher eine systematische Integration wissenschaftlicher Forschung bei der Polizei, wobei die Zusammenarbeit und die Vernetzung zwischen Polizei und Wissenschaft sehr häufig nur situativ funktionieren.  

Die Forschung für die Polizei, mit der Polizei und über die Polizei weist in der Schweiz noch ein erhebliches Entwicklungspotenzial auf, insbesondere in den Sozialwissenschaften. Es befassen sich zwar viele akademische Disziplinen mit der Polizei, doch stehen mehrheitlich juristische Gesichtspunkte im Vordergrund. In anderen Forschungsdisziplinen fehlen empirische Daten und die Forschung ist noch immer sehr theoretisch. Es liegt daher ein offenkundiger Mangel an Vernetzung, Kooperation und Koordination zwischen polizeilichen und akademischen Institutionen vor, obwohl viele Akteure engere Beziehungen befürworten. 

Konzeption des SPRD

Bereits 2023 hat der Geschäftsbereich Forschungskoordination und Wissensmanagement eine tiefgreifende Reflexion angestossen und gemeinsam mit Angehörigen der Polizei und der Forschung das Konzept für den Swiss Police Research Dialogue (SPRD) erarbeitet. 

Der SPRD versteht sich als Vernetzungsplattform, die den Wissensbedarf zu polizeispezifischen Themen in forschungsrelevante Fragestellungen übersetzt und wissenschaftliche Erkenntnisse für die polizeiliche Praxis und Ausbildung aufbereitet. Sein Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu erleichtern und zu stärken und die Sichtbarkeit der polizeiwissenschaftlichen Akteure und Akteurinnen zu erhöhen. Zu diesem Zweck organisiert das SPI jährliche Treffen des SPRD, um Vertreterinnen und Vertreter aus Theorie und Praxis an einen Tisch zu bringen. 

Grünes Licht und offizielle Lancierung 2024

Das Konzept wurde der KKPKS im Februar 2024 vom Direktor des SPI vorgestellt und von dieser gutgeheissen und unterstützt. Gleichzeitig erhielt das SPI die zentrale Rolle der Leitung und Koordination des SPRD, was ganz im Sinne der in der Strategie «SPI 2022–2025» festgelegten Ziele ist.

Gemäss seinem Auftrag wird das SPI den Swiss Police Research Dialogue Ende 2024 offiziell lancieren und damit gemeinsam mit allen Beteiligten einen konstruktiven Dialog über die aktuellen Prioritäten und Herausforderungen aufnehmen, an denen sich der SPRD ausrichten wird. 
 

Pedrozo Silvana

Silvana Pedrozo
Bereichsleiterin Stv. Forschungskoordination und Wissensmanagement
silvana.pedrozo@ne.ch
+41 32 723 81 28

Newsletter abonnieren

Mit dem SPI-Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden.