10. Juni 2021

Neues Lehrmittel «Pyramidenmodell»

In der SPI-Themenreihe «Weiterbildung» ist ein neues Lehrmittel erschienen. Es richtet sich gleichermassen an die Polizeien wie auch an staatliche Einrichtungen, die mit potenziell gefährlichen Personen zu tun haben.

Risikobeurteilung in Gefährdungssituationen

Das Pyramidenmodell ist ein Instrument zur Ersteinschätzung des Risikos für eine Gewalteskalation. Sowohl Polizisten/-innen als auch das Personal staatlicher Behörden und Einrichtungen haben regelmässig mit Gefährdern/-innen zu tun (häusliche Gewalt, Radikalisierung, psychische Störungen usw.). Diese Gefährdungssituationen können zu einer Gewalteskalation führen.

Screening-Instrument

Beim Pyramidenmodell handelt es sich nicht um eine einfache Checkliste, sondern um ein Instrument zur Früherkennung der Risikofaktoren, die zu einer Gewalteskalation führen können. Das Pyramidenmodell kann von Fachspezialisten/-innen in Gesprächen oder Einvernahmen mit Gefährdern/-innen oder (potenziellen) Opfern als Hilfsmittel verwendet werden. Die Prävention von Straftaten (und insbesondere von Gewaltdelikten) hat in den letzten Jahren in der Aufgabenerfüllung der Strafverfolgungsbehörden einen grossen Stellenwert erlangt. Mehrere Kantone haben ein Bedrohungsmanagement eingeführt oder sind mit dem Aufbau solcher Strukturen befasst.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Für die Früherkennung von heiklen Gefährdungssituationen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. Die Einschätzung des Risikos und die Einleitung geeigneter Massnahmen können das Eskalationspotenzial oftmals entschärfen.

Das Lehrmittel ist auf Deutsch und Französisch in Form eines kleinen Handbuchs im A5-Format (und auch als elektronische Lizenz) erhältlich und beinhaltet eine Karte, auf der die wichtigsten Punkte zusammengefasst sind. Die italienische Version ist für 2022 geplant.

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